Der Karateanzug ist die standard Trainingsaustattung eines Karateka. Er ist weiß und besteht aus einer Jacke (Uwagi), einer Hose (Zubon) und einem Gürtel (Obi). An beiden Seite des Uwagi sind Bänder angebracht, damit man die Jacke zusammenknoten kann, sodass sie auch ohne Gürtel geschlossen bleibt - ein Unterschied zum Beispiel zum Judo-Gi bei dem die Bänder fehlen.

Karate-Gi gibt es in den verschiedensten Preisklassen - von ca. 20 € bis hin zu über 200 € ist alles möglich. Für den Anfänger ist zuerst ein preisgünstiger Gi zu empfehlen. Wenn man sich jedoch entscheidet Karate langfristig betreiben zu wollen, kann man über die Anschaffung eines teureren und qualitativ hochwertigeren Karate-Gi nachdenken. Es muss nicht der teuerste sein, aber bestimmte Dinge sollten sowohl vor als auch nach dem Kauf beachtet werden:

  • Das Gewicht meist in Unzen (oz) angegeben, sagt aus wie dick der Karate-Gi ist und damit wieviel Stoff verwendet wurde. Die Einheit heißt eigentlich oz/m³ - also wieviel Gewicht auf einen Quadratmeter des Stoffes kommt. Eine Unze entspricht rund 28 g. Die meisten Karate-Gi um die 20 Euro sind lediglich 8 oder 9 oz schwer. Bei dieser Stoffdicke kann der Stoff abgegebenen Schweiß nur schlecht und sehr begrenzt aufnehmen, sodass der Gi bereits nach sehr kurzer Zeit anfängt am Körper zu "kleben". Das ist insbesondere bei Beintechniken hinderlich. Solche Karate-Gi sind vorallem in Sportgeschäften anzutreffen, die nur eine sehr begrenzte Kampfsportauswahl anbieten. Ein dickerer Stiff sorgt so für mehr Aufnahmekapazität und außerdem für eine bessere Luftzirkulation in Bewegung - daher kühlt ein dickerer Gi meist besser - auch wenn das Gewicht leicht belastender ist. Qualitativ hochwertige Karate-Gi haben ein Gewicht von mindestens 10-12 oz. Weiterhin unterschieden manche so genannte "Kata-Gi" und "Kumite-Gi" - erstere sind schwerer und stabiler was der Technik einen stärkeren Ausdruck verleiht, zweitere leichter um eine größtmögliche Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Natürlich kann man mit einem Kata-Gi auch Kumite machen - im Endeffekt ist es ein Ausstattungsstück was rein praktische Funktion hat.
  • Karate-Gi die meistens aus 100 % Baumwolle gefertigt werden, laufen beim ersten Waschen ca. 5-10 cm ein - deswegen möglichst kalt waschen. Das gilt insbesondere für leichte Gi die hohe Temperaturen nicht so vertragen wie schwerere Gi.
  • Ganz wichtig! Der Gürtel (Obi) darf NIEMALS zusammen mit dem Karate-Gi gewaschen werden, da die Gürtel in der Regel abfärben. Einen Gürtel zu waschen ist in den meisten Fällen außerdem gar nicht nötig. Lediglich wenn man oft schweißtreibend trainiert und einen Gürtel dann noch jahrelang trägt, kann man ihn per Hand auswaschen.

Gerade bei schwereren Gi ist das Zusammenlegen oft recht kompliziert, da der Stoff natürlich auch relativ viel Platz fordert. Außerdem soll der Gi für das nächste Training ja möglichst so gelagert werden, dass man nicht komplett zerknittert erscheinen muss. Daher gibt es verschiedene Methoden den Gi zu falten - eine davon haben wir hier dargestellt.

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Gifalten Fotoanleitung

Zuerst wird die Jacke (Uwagi) hingelegt.

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Darauf legt man die Hose, welche einmal in der Mitte gefaltet wurde

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Dann wird die linke Seite der Jacke nach rechts gefaltet, sodass die Falte direkt an der darunterliegenden Hose anliegt.

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Dann wird der Ärmel soweit zurückgeschlagen, dass auch diese Falte mit der Hose abschließt.

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Das gleiche wird auf der anderen Seite gemacht. (Seite falten und dann Ärmel zurückfalten wie bei den vorherigen 2 Schritten)

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Als nächstes klappt man das obere und das untere Viertel soweit um, dass noch etwas Platz dazwischen ist. Da könnte man jetzt auch noch den zusammengelegten Gürtel hineinlegen.

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Jetzt wird der obere Teil auf den unteren gefaltet...

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Gifalten - Fotoanleitung

... was von der Seite her betrachtet so in etwa aussieht. Schon hat man ein recht handliches Paket was den Gi obendrein noch recht knitterfrei hält. Mit etwas Übung kann man die Schritte auch im Stehen schaffen, sodass man keine Unterlage mehr braucht.

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