1. Allgemeines
  2. Über Kihon, Kata und Kumite...
  3. zur Geschichte des Karate springen...

 Allgemeines

Karate-Do Kanji

Kara = leer/unbewaffnet

 

Te = Hand

 

Dô = Weg im philosophischen Sinn
(Werdegang, Vervollkommnung)

Auch wenn umgangssprachlich meist von "Karate" gesprochen wird, heißt es eigentlich vollständig "Karate-Dô". Karate ist die Kunst, sich ohne Waffen zu verteidigen (Kara Te - leere Hand). Gleichzeitig betont Karate die Charakterentwicklung (Do - Weg des Sich-Entwickelns). Im Karate kann gelernt werden, wie man sich in einer Gefahrensituation am besten verhält, welche Techniken sich am besten auf Angriffe in bedrohlichen Situationen eignen und wo man am besten angreift. Statt roher Kräfte sind vor allem Geist, Schnelligkeit und Beweglichkeit gefragt. Karate beruht auf Respekt vor dem Anderen, auf Disziplin und dem Willen zu üben. Diese Grundlagen spiegeln sich auch in der Etikette des Karate wieder und sind damit unverzichtbar. Grundsätzlich kann Karate in nahezu allen Altersklassen erlernt, beziehungsweise praktiziert werden und ist für Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen geeignet.

Durch frühzeitige und nachhaltige Beschäftigung mit dieser fernöstlichen Kampfkunst können gerade Kinder und Jugendliche Charaktereigenschaften wie zum Beispiel Zielstrebigkeit, Teamgeist, Ausdauer, Selbstbewusstsein, aber auch Selbstbeherrschung entwickeln - Eigenschaften, die für den späteren erfolgreichen Lebensweg förderlich sind. So nennt zum Beispiel die WHO in ihrem "WHO information series on school health ; document 12"; 2007 explizit Karate als fördernd für den Schulsport und dort insbesondere für die Ausprägung grundlegender motorischer Fähigkeiten. So verstanden wird Karate schnell zu einer Art Lebensphilosophie und ständigem Begleiter.

Die Praxis

Das Karatetraining beruht im Wesentlichen auf der wiederholten Ausführung der Techniken (Stöße, Tritte, Schläge, richtiges Fallen, Hebel, Würfe) um diese immer mehr zu verbessern. Dabei wird der Trainingspartner nie verletzt sondern es handelt sich um ein "miteinander trainieren" anstelle eines "gegeneinander kämpfen". Der Schüler beginnt mit einigen wenigen Techniken (siehe Prüfungsprogramm), und versucht diese unter Anleitung des Trainers zu verbessern. Mit steigender Erfahrung kommen neue Techniken dazu, welche auch wieder verbessert werden wollen und so steht Karate ganz im heutigen Zeitgeist des lebenslangen Lernens.

Die Stilrichtungen

Es gab in der Geschichte des Karate viele Großmeister, die alle unschiedliche Ansichten davon entwickelt haben, wie Karate am effektivsten ist. Dadurch, dass diese Meister ihr Wissen wiederum an ihre Schüler weitergaben, entstanden über die Zeit große Stilrichtungen im Karate. Innerhalb dieser Stilrichtungen gibt es ebenfalls unterschiedliche Strömungen, welche je nach Meister variieren, jedoch immer gewisse stilrichtungsspezifische Grundprinzipien wahren. Die vier größten Stilrichtungen im Karate sind das Shotokan, das Wado-Ryu, das Goju-Ryu und das Shito-Ryu Karate. Diese Stile sind am meisten verbreitet und haben die meisten Schüler, die Karateka genannt werden. Die Bezeichnungen von Techniken, sowie viele Kommandos stammen aus dem Japanischen. In unserem "Karate Wörterbuch" sind die gebräuchlichsten Begriffe enthalten.

 

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Über Kihon, Kata und Kumite

Das Karatetraining besteht aus drei Säulen: der Kihon, der Kata und dem Kumite. Im Kihon, der "Grundschule" im Karate werden die Grundtechniken des Karate erlernt, die in der Kata oder abgewandelt im Kumite angewandt werden. Es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Techniken präzise, schnell, kraftvoll und überzeugend wirken. Die Techniken werden immer wieder geübt, wobei es wichtig ist, dass die Bewegung technisch ganz exakt ausgeführt wird. Kihon ist die Grundvoraussetzung für das Fortschreiten im Karate.

Die Kata, auch Form genannt, ist eine Übungsform, die unmittelbar auf das Kihon aufbaut und wahrscheinlich die ursprünglichste Form Karate zu trainieren. Die Techniken, welche im Kihon trainiert wurden, werden hier in einer Form, also einem genau definierten Bewegungsablauf, im Kampf gegen einen imaginären Gegner angewandt. Somit kann die Kata zu einer Art "Waffenkammer" für den Karateka werden.

In unserer Stilrichtung gibt es "von Haus aus" acht Kata: die fünf Pinan Kata, Kushanku, Naihanchi und Chinto. Weitere Kata kamen später von Zeit zu Zeit aus anderen Stilrichtungen leicht abgeändert hinzu.

Dabei ist es die wohl interessanteste aber zugleich schwierigste Aufgabe des Karateka, die Kata so vorzuführen, dass der Ablauf der Kata überzeugend wirkt und an einen Kampf statt an einen Tanz erinnert. Hierbei ist die Körperbeherrschung sehr wichtig. Entscheidend für die Überzeugungskraft einer Kata sind Dynamik, Rhythmus, Balance, Krafteinsatz im richtigen Augenblick und die richtige Spannung im Körper. Dafür sind viel Konzentration und, wie schon gesagt, Körperbeherrschung wichtig, die dadurch auch im besonderen Maße trainiert werden. Nicht immer ist die Bedeutung der einzelnen Bewegungen, das Bunkai, gleich offensichtlich und oftmals kann eine Bewegung mehrere Bedeutungen haben, je nach Interpretation. Daher ist das Studium der Bedeutung jeder einzelnen Kata sehr komplex und vielfältig. Kata kann sowohl einzeln, als auch in der Gruppe vorgeführt werden. Wichtig beim Vorführen einer Kata in der Gruppe ist, dass alle Teilnehmer die Kata exakt synchron ausführen, und zwar ohne Einsatzzeichen, egal in welcher Form. Um dieses zu erreichen, muss die Gruppe sehr gut zusammenarbeiten. Kata schult somit die Zusammenarbeit im Team auf eine andere Art und Weise.

Im dritten Bereich, dem Kumite, wird anfangs mit genau definierten Angriffen und Abwehrtechniken der Kampf trainiert, was man auch "Yakusoku Kumite" (abgesprochener Kampf) nennt. Kumite ist also ganz allgemein die Übung eines Kampfes mit einem Partner. Später geht diese Form in einen halbfreien Kampf über, bei dem einige Techniken, zum Beispiel Abwehr- oder Kontertechniken, frei gewählt werden können, die Angriffstechniken jedoch vorgegeben sind. Als Beispiel dafür ist das Jiyu Ippon Kumite, der Kampf mit einem definierten Angriff, zu nennen. Die letzte und höchste Form ist schließlich der freie Kampf, das Jiyu Kumite. Dabei wird nicht mehr so viel Wert auf die Exaktheit der Techniken wie in der Grundschule gelegt, sondern viel mehr auf deren Effektivität und die Körperbeherrschung des Karateka. Dennoch muss die Technik als Karatetechnik erkennbar bleiben. Kumite im Karate ist KEIN Vollkontakt Kampf. Techniken müssen vor dem Auftreffen gebremst werden, sodass sie nur noch minimal den Körper des Partners berühren. Dennoch müssen die Techniken erkennbar bleiben, sowie mehrere Wertungskriterien erfüllen, wie etwa korrekte Distanz, kraftvolle Ausführung und Zanshin - der Zustand der absoluten Konzentration und Beobachtung des Gegners. Die Effektivität einer Technik im Training oder Wettkampf wird also nicht daran gemessen, wie viel Schaden die Technik anrichtet, sondern eher daran, wie gut der Technikausführende seine Technik beherrscht und kontrolliert. Daher sind gefährliche Techniken, die nur schwer kontrollierbar sind, verboten.

Die gesamte Fülle an Techniken des Karate, inklusive eines reichhaltigen Hebel- und Wurfrepertoire, werden mit zunehmendem Fortschritt im Karate in der Selbstverteidigung trainiert. Dort werden diese Techniken zum Schutz des eigenen Lebens eingesetzt und kontrolliert geübt - natürlich auch ohne Kontakt. Die Selbstverteidigung ist also gewissermaßen eine Art "Synthese" aus Teilen aller drei Säulen des Karate.

Alle Bereiche, Selbstverteidigung eingeschlossen, sind prüfungsrelevant. Kata und freies Kumite können auch im Wettkampf präsentiert werden.

Im weiter fortgeschrittenen Karate gibt es in unserer Stilrichtung außerdem Tantodori (Kampf gegen Angriff mit traditionellem Messer), Idori (traditioneller Bodenkampf im Seiza-Sitz) und Tachi Dori (Kampf gegen Schwertangriffe). Im Prüfungsprogramm für höhere Schwarzgurte werden auch diese Kategorien wichtig.

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Geschichte des Karate - von frühen Legenden bis zum Bekanntwerden in Deutschland

Allgemeines

Die Geschichte des Karate historisch korrekt wiederzugeben, ist äußerst schwierig, da so gut wie keine frühen Aufzeichnungen existieren bedingt dadurch, dass Karate lange auf Grund von strengen Repressionen nur im Geheimen und mündlich überliefert wurde. Tatsache ist wohl, dass Karate sich auf Okinawa entwickelt hat. Erste Andeutungen über eine waffenlose Kampfkunst auf Okinawa stammen aus dem 18. Jahrhundert. Der Begriff „Karate“ als solches, allerdings noch mit der ursprünglichen, sinngemäßen Übersetzung „Handtechnik aus China“ wurde im 19. Jahrhundert erstmals verwendet. Man nimmt an, dass Gichin Funakoshi, Begründer des Shotokan, „Vater des modernen Karate“ und Lehrer vom Wado-Ryu Begründer Hironori Ohtsuka, den Begriff Karate-Do, also „Weg der Leeren Hand“, 1929 prägte, nachdem die Bezeichnung Bedeutung „Leere Hand“ erstmals 1905 verwendet wurde.

Die Schwierigkeit, konkrete Aussagen über die Geschichte zu machen, liegt wahrscheinlich im Wesentlichen an drei großen Gründen. Erstens wurde Karate früher ab einem bestimmten Punkt nur noch im Geheimen und an ausgesuchte Schüler weitergegeben. Diese Geheimhaltung verbot es, Aufzeichnungen anzufertigen, da die Lehre dieser Kampfkunst unter Strafe stand. Zweitens war die Fähigkeit des Schreibens unter der okinawanischen Bevölkerung des 14.-17. Jahrhunderts kaum verbreitet, daher gibt es von möglichen Wurzeln unserer Kampfkunst keine Aufzeichnungen. Stattdessen setzte man auf eine Weitergabe von einem Meister zu einem oder mehrerer ausgewählte Schüler. Drittens wurde das Archiv des ehemaligen Königreiches Ryukyu 1945 bei der letzten großen Schlacht zwischen Amerikanern und Japanern auf Okinawa zerstört, was somit auch sehr viele alte Aufzeichnungen vernichtete. 12.500 Amerikaner und 250.000 Japaner ließen dabei ihr Leben – es war die einzige Landschlacht auf japanischem Boden. Daher sind die frühen Entwicklungen bis heute nicht vollständig geklärt. Aus demselben Grund gibt es auf Okinawa im Übrigen keine originalen historischen Gebäude mehr, da sie 1945 ebenfalls zerstört wurden. Viele historische Gebäude die man heute findet sind Nachbauten. Doch nun zur eigentlichen Entwicklung:

Frühe Legenden

Einer Legende zufolge reiste der buddhistische Mönch Daruma Taishi aus Südindien im 6. Jahrhundert zum chinesischen Kloster Shaolin. Dort begründete er den Ch’an (japanisch: Zen) Buddhismus. Angeblich unterwies er die Mönche in körperlichen Übungen, damit sie das lange Meditieren aushielten. So entstand das Shaolin Kung Fu, oder richtig „Quanfa“ – auf Japanisch Kempo. Aus dem Quanfa entwickelten sich viele andere chinesische Kampfstile und auch Karate sieht sich gerne als ein Produkt dieser Entwicklung, auch wenn das unter Historikern umstritten ist – es ist eben nur eine Legende.

Frühe Einflüsse auf Okinawa

Als Wiege des Karate gilt Okinawa – die Hauptinsel der Inselgruppe Ryukyu südlich der japanischen Hauptinsel Kyushu. Zu den Ryukyu-Inseln zählen 161 Inseln, die auf insgesamt ca. 1200 km verteilt liegen. Übersetzt bedeutet Ryukyu so viel wie „Tau im offenen Meer“ ein Hinweis auf das Aussehen der Inseln, die sich langgestreckt südlich von Kyushu bis hin zum Nordosten Taiwans erstrecken. Nur ca. ein Viertel der Inseln ist bewohnt und die größte Masse der Bevölkerung lebt heute auf der Insel Okinawa. Vor der Annexion durch Japan war diese Inselgruppe eigenständig und gehörte nicht zu Japan. Im 14. Jahrhundert unterhielt man rege Handelskontakte von Okinawa aus nach China, Japan, Korea und Südostasien. Nachdem 1350 die Kontakte zu China entstanden, zahlte Okinawa Tribut nicht mehr nur an Japan (seit 698/743) sondern auch an China. Durch die Kontakte entstanden erste okinawanische Siedlungen auf chinesischem Festland als Wohnmöglichkeit für Kaufleute und Studenten. Ab 1372 wurden chinesische Gesandte nach Okinawa geschickt und ab 1392 wurden auch chinesische Niederlassungen auf Okinawa gegründet. Man nimmt daher an, dass auf diesem Wege chinesische Kampfkunsttechniken nach Okinawa kamen, vor allem begünstigt durch kulturellen Austausch durch das Reisen von Gesandten, Studenten und die Handelsbeziehungen. Jedoch ist eben aus diesen Gründen auch nicht ausgeschlossen, dass andere damalige Systeme anderer Länder die Entwicklung der Kampfkunst auf Okinawa beeinflussten. Die Quanfa- oder Kempo-Techniken vermischten sich allmählig mit den okinawanischen Kampftechniken (Te) und das Tode/Okinawa-Te entstand. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Karate stammt wohl aus dieser Zeit. „Te“ (手) bedeutet so viel wie „Hand“, im Zusammenhang auch „Handtechnik“. Früher wurde Karate noch mit dem Schriftzeichen 唐 für Kara geschrieben, was im Kontext ein Verweis auf das China der Tang Dynastie (618-907 n. Chr.) ist, sodass Karate ursprünglich „Handtechnik aus dem Land der Tang“, also aus China, bedeutete. Erst später mit wachsendem Nationalismus in Japan wurde das erste Schriftzeichen durch 空 ersetzt, ebenfalls als Kara gesprochen, was übersetzt das heute geläufige „Leere“ bedeutet. Somit entstand die heutige Übersetzung „Leere Hand“.

von Aufständen und dem Waffenverbot

Die unterschiedliche wirtschaftliche Bedeutung und damit auch der unterschiedliche Wohlstand der einzelnen Ryukyu-Inseln führten immer wieder zu Unruhen und Aufständen in der Bevölkerung. Im Jahr 1429 einte der König Sho-Hashi die Inseln zu einem Königreich. Zum Friedenserhalt verbot er den Besitz von Waffen und verpflichtete die Fürsten zum Aufenthalt an seinem Hof, um sie kontrollieren zu können. Das Waffenverbot führte dazu, dass sich das Okinawa-Te in der Bevölkerung einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreute und viele Meister reisten nach China, um dort Techniken zu lernen. Der König Sho-Shi erneuerte das Verbot 1479 während seiner Regierungszeit (1477-1526), von der man auch als „goldene Ära“ spricht, da sich Okinawa zu einem zentralen Warenumschlagsplatz der zahlreichen Handelsrouten von Südostasien hin zu China und Japan entwickelte.

Jagd nach Schwertern

Etwa 130 Jahre nach dem Erlass dieses Verbotes, im Jahr 1609, besetzte der Shimazu-Clan, ein japanisches Adelsgeschlecht, mit ca. 3000 Kriegern und Samurai Okinawa. Das Waffenverbot wurde verschärft und damit fielen auch Zeremonienwaffen und diverse Werkzeuge unter das Verbot. Man sprach vom „Katanagari“, der Jagd nach Schwertern, bei der sämtliche Waffen und verbotene Werkzeuge konsequent gesucht und konfisziert wurden. Das gipfelte darin, dass es teilweise nur noch ein Küchenmesser im Dorf gab, was an einem zentralen Ort befestigt und streng bewacht wurde. Diese Maßnahmen sollten, wie auch schon die von den Königen der Sho-Dynastie, Unruhen verhindern. Jedoch hatten die Samurai zeitgleich das Recht der „Schwertprobe“: es war ihnen auf Grund ihres Standes gestattet, ihr Schwert an Toten oder Verletzten und sogar an der einfachen bäuerlichen Bevölkerung zu "testen". Bedingt durch diese Willkür und dem Fehlen von staatlichem Schutz wuchs das Verlangen der Bevölkerung nach Selbstverteidigung immens und gewalttätige Unruhen auf Okinawa waren die Folge.

Etwa 20 Jahre später schlossen sich Meister des Okinawa-Te zu einem geheimen, gegen die Besatzer gerichteten, Bund zusammen und beschlossen, das Okinawa-Te nur noch an ausgewählte, vertrauenswürdige Personen weiterzugeben. Etwa zeitgleich entwickelte man in der bäuerlich geprägten Bevölkerung unterdessen aus Alltagsgegenständen, die für die Versorgung von Besatzern und Bevölkerung essentiell waren und daher nicht verboten werden konnten (Sicheln zur Reisernte und Ähnliches), eine Kampfkunst mit Waffen – das Kobudo. Zu Beginn wurden Kobudo und Okinawa-Te noch zusammen gelehrt, bis sie sich immer weiter trennten, da Okinawa-Te mehr und mehr zu einer Kunst für elitäre, ausgewählte Kreise wurde, weil sich nur wohlhabende Bürger eine Reise nach China zum Studium der Kampftechniken leisten konnten. Diese Reisen waren ab 1669 wieder möglich, da der König Sho-Tei unter anderem das Reiseverbot aufhob.

Effektivität wird immer wichtiger

Die spirituellen Wurzeln und mentalen Gesichtspunkte aus dem Quanfa gingen in dieser Entwicklung immer mehr verloren - Effizienz war die Hauptaufgabe der Techniken. So fand eine Selektion von Techniken statt: Techniken mit unnötigem Aufwand-Nutzen-Verhältnis wurden entfernt, zum Beispiel Fußtritte zum Kopf. Das ist eine mögliche Erklärung dafür, warum es in heutigen Kata auch keine hohen Beintechniken mehr gibt. Dennoch gab es ein großes Problem wenn man kämpfen musste: man trat, sowohl im Kobudo als auch im Okinawa-Te, schwer gepanzerten und bewaffneten japanischen Elitekriegern gegenüber. So war die Maxime nicht getroffen zu werden und bei der erstbesten Gelegenheit zuzuschlagen und den Gegner mit möglichst nur einem Schlag zu töten oder zumindest kampfunfähig zu machen. Dieses Prinzip nennt man „ikken hissatsu“. Daher kommt heute wahrscheinlich auch das teilweise immernoch in Medien und Film gern verbreitete Vorurteil, dass Karate die härteste Kampfkunst sei und sie als solche ausweglos aggressiver Natur ist.

Die Kunst muss geheim werden

Tatsache ist jedoch, dass die Besatzer auf Grund der Tödlichkeit des Okinawa-Te das Lehren dieser Kunst unter drastische Strafen stellten, was der endgültige Untergang des öffentlichen Unterrichts war und die Lehre komplett ins Geheime verdrängte. Dies und der Fakt, dass weite Teile der Bevölkerung nicht Schreiben konnten, führte dazu, dass man keine schriftlichen Aufzeichnungen über Okinawa-Te anfertigte – man wollte den Besatzern kein Beweismaterial liefern. Stattdessen gab man die Techniken ausschließlich mündlich vom Meister zum Schüler weiter. In Folge dessen bündelten die Meister Techniken in zusammenhängenden Abfolgen und kodierten diese anhand traditioneller Stammestänze, den „odori“. Es entstand ein strenges Schrittdiagramm, das „embusen“: die Geburt der Kata. So konnte man recht zuverlässig Menschen diese Kata üben lassen, ohne dass Außenstehende oder Anfänger den wahren Sinn durchschauten. Die Dekodierung, also die Aufklärung der darin enthaltenden Kampftechniken, erfolgte im Bunkai. Die Kata war daher das hauptsächliche Übungsmedium des Okinawa-Te. Diese Weitergabe im Geheimen sollte bis ins 19. Jahrhundert andauern.

Mit der Meijin-Restauration (1868-1912), die das Ende der Herrschaft der Togugawa-Shogune, damit auch des Samurai-Standes und der Japanischen Isolation einläutete, begann eine rasante Modernisierung und stärkere Anlehnung Japans an den Westen. Das Ryukyu-Königreich wurde aufgelöst, die Herrschaftsgewalt über Okinawa 1879 an den japanischen Kaiser abgetreten und Okinawa in den folgenden Jahren zur offiziellen 47. japanischen Präfektur erklärt, was bis heute so ist. Dieser gesellschaftliche Umbruch hatte zur Folge, dass sich die Menschen auf Okinawa den japanischen Lebensgewohnheiten anpassen mussten aber gleichzeitig japanische Unterstützung zur Lebensbedingungsverbesserung und Industrialisierung erhielten. Okinawa-Te konnte seit dem wieder verstärkt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Der Kommissar für Erziehung auf Okinawa bemerkte 1890 während einer Musterung eine Gruppe von Männern, die überdurchschnittliche körperliche Fähigkeiten aufwiesen. Auf Nachfrage erklärten sie, an ihrer Grundschule im Karate unterwiesen worden zu sein. Daraufhin beauftragte die Lokalregierung auf Okinawa den Meister Itosu Yasutsune (*1832, +1916) mit der Erstellung eines Lehrplanes. Er änderte einfache Pinan-Kata dahingehend ab, dass er ihnen die Technik und Methodik des Kampfes nahm und vorwiegend den Blick auf gesundheitliche Aspekte legte – Bewegung, Atmung, Spannung und Entspannung waren wichtiger als Effektivität. Nur seine „Uchi-Deshi“, die Haus- oder Meisterschüler wies er nach vielen Jahren des Trainings in die eigentliche Bedeutung der Bewegungen ein. Vielleicht war dies eine Art Schutzmechanismus gegen Missbrauch der Kampftechniken. 1902 wurde Karate offizieller Schulsport auf Okinawa und diente damit nicht mehr ausschließlich der Selbstverteidigung, sondern auch der Ertüchtigung.

Die "moderne" Kampfkunst entsteht und kommt nach Japan

Gichin Funakoshi (1868-1957), Meisterschüler von Itosu Yasutsune und Asato Yasutsune (1827-1906), begann mit einer Systematisierung des Karate auf Grundlage der Lokalstile Shorin-Ryu und Shorei-Ryu, beide benannt nach ihren Ursprungsstädten. Funakoshi fuhr mit der Einstellung seiner Meister fort, dass Karate auch charakterbildende Elemente beinhalte und widmete nahezu sein gesamtes Leben ganz der Verbreitung des Karate nach Japan und später auch nach Übersee unter dieser Prämisse:

Von 1906 bis 1915 bereiste Funakoshi mit seinen engsten Schülern ganz Okinawa und führte sein Karate der Öffentlichkeit vor. Durch Zufall war der damalige Kronprinz und spätere Kaiser Hirohito Zeuge einer dieser Vorführungen. Er war begeistert von der Vorstellung und lud Funakoshi ein, in Tokyo einen Vortrag über das Karate zu halten. So reiste Funakoshi 1922 nach Tokyo und sein Vortrag erfreute sich regen Interesses. So wurde er im Anschluss eingeladen, am Kodokan, dem ältesten Judo-Dôjô, zu lehren und Jigoro Kano, Begründer des Judo, überredete Funakoshi an seinem Dôjô zu bleiben. Das erste Buch über Karate erschien ebenfalls 1922, verfasst von Funakoshi. Sein erstes Dôjô gründete er 1924.

Wado-Ryu entwickelt sich

Auch im Jahr 1922 wurde Hironori Ohtsuka (1892-1982) Schüler von Funakoshi. Er war zu dieser Zeit bereits Großmeister im Ju-Jutsu und lernte daher schnell, sodass er bereits drei Jahre später zu Funakoshis Assistenten wurde. Er unternahm Anstrengungen, das Kumite, also die Partnerübungen, stärker in das Karate zu integrieren und zu diesem Zweck bediente er sich des Randori, des lockeren Kampfes, welches er aus dem Judo kannte. Den Schülern Funakoshis missfielen die Neuerungen. Funakoshi selbst stand jedoch stets hinter Ohtsuka. Dieser trennte sich 1930/1931 im Einvernehmen von Funakoshi, um fortan seinen eigenen Stil zu entwickeln. Sein Konzept wurde bereits 1934 als Stil anerkannt. Schließlich wurde 1939 das Wado-Ryu als erster japanischer Karate-Stil offiziell eingetragen.

Karate als Teil des japanischen Lebens

Über die Schulen gelangte Karate schließlich auch an die Universitäten, an denen zuvor bereits Judo und Kendo gelehrt wurden. Die alten okinawanischen Meister mussten diese Entwicklung hinnehmen und das okinawanische Karate war endgültig als „nationale Kampfkunst“ ganz Japans eingestuft.

Im Verlaufe der 1930er Jahre wurden der Karate-Gi und die hierarchische Einteilung in Kyu- (Schüler-) und Dan- (Meister-) Grade, auch mit der politisch motivierten Absicht stärkerer Gruppenidentität anhand einer Uniform und eines eindeutigen hierarchischen Systems, eingeführt. Die Gürtelfarben wurden aus dem Judo übernommen. Das wurde vielleicht auch durch den Wegfall der engen Meister-Schüler-Beziehung, wie sie zu Zeiten herrschte, als Karate im Geheimen unterrichtet wurde, nötig. Heute bietet sich auf jeden Fall der Vorteil, dass ein Trainer jederzeit sehen kann, welchen Entwicklungsstand der einzelne Schüler hat, ohne ihn genau zu kennen, was gerade auf großen Lehrgängen sehr hilfreich ist. Dennoch ist es auch heute noch unüblich im Karate einen Hakama, eine Art schwarzen Hosenrock, zu tragen wie es z.B. im Aikido der Fall ist. Der Hakama ist ein Symbol der Samurai, ein Symbol deren Werte und damit der ehemaligen Unterdrücker des Ursprungslandes des Karate. Hin und wieder findet man dennoch einen Hakama an einem Karateka auf förmlichen Anlässen zu Vorführungen.

Karate wird international. Entwicklung von der Kampfkunst zum Kampfsport

Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte Funakoshi mit seinen Beziehungen zum Ausbildungsministerium dafür, dass Karate als Leibesertüchtigung und nicht als Kriegskunst eingestuft wurde. So durfte Karate auch nach dem Zweiten Weltkrieg zur Besatzungszeit fast nahtlos weiter ausgeübt und gelehrt werden.

Im Laufe der Besatzungszeit gelange Karate in den 1950ern und 60ern durch Amerikanische Soldaten in die USA und anschließend nach Europa. In den folgenden Jahren entwickelte sich Karate mehr und mehr von einer Kampfkunst hin zu einem Kampfsport mit Blick auf sportlichem Erfolg bei Wettkämpfen. Jedoch ist es auch heute noch möglich Karate als Kampfkunst zu betrachten und dementsprechend zu lernen. Denn für keine Graduierung sind Erfolge bei Wettkämpfen nötig.

Funakoshi und die meisten anderen alten Meister lehnten eine „Versportlichung“ und die zunehmende Institutionalisierung, damit auch die Spaltung in verschiedene Stile, im Karate streng ab. Hironori Ohtsuka schrieb in seinem Buch: „Man sollte vermeiden, dass man ein Budo beginnt, dessen Priorität allein im Wettkampf liegt und somit seinen sozialen Charakter verliert und das eigentliche Ziel missachtet. […] Die Art des modernen Budo liegt darin, Frieden und Wohlergehen bis zum Ende zu erreichen.“ (Zitat aus „Karate-Do“, 25. August 1970 von Hironori Ohtsuka, Übersetzung von Salvador Herráiz Embid)

Das erste europäische Budo-Dôjô eröffnete 1954 in Paris. Der deutsche Judoka Jürgen Seydel (1917-2008) kam auf einem Judo Lehrgang in Paris in Kontakt mit Meister Murakami, der im Karate bewandert war und lud ihn ein, in Deutschland zu lehren. Daraufhin entwickelten sich über die Zeit Karate-Unterorganisationen innerhalb der Judo-Verbände Deutschlands, die sich 1961 zum Deutschen Karate Bund, dem späteren Deutschen Karate Verband als offizieller Karate-Dachverband in Deutschland zusammenschlossen. Die größte Ausbreitung erfuhr Karate in Deutschland von 1970 bis 1990.

Auch das Kobudo geriet nicht ganz in Vergessenheit. Heute üben sich einige Karateka auch in einigen traditionellen Waffen (z.B. Bo, Tonfa, Sai und Kama) des Kobudo. Es gibt auch Dojos in Europa aber insbesondere auf Okinawa wo das Kobudo als eigene Kunst gelehrt wird.


 

In eigener Sache: diese Chronik der Karateentwicklung beruht auf ausführlichen Recherchen. Da sich dabei jedoch auch Fehler ergeben können oder neuere historische Untersuchungen zu anderen Ergebnissen kommen, würde ich mich freuen wenn Sie mir Ergänzungen oder auch eine Information über eventuelle Fehler zuleiten so Sie welche gefunden haben. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Quellen:

Pelny, Frank (2007). „Ryukyu Kobudo Tesshinkan“. Norderstedt: Books on Demand GmbH

Bittmann, Heiko (2000). „Die Lehre des Karatedô“. Ludwigsburg: Verlag Heiko Bittmann

Funakoshi, Gichin. "Karate-Do. Mein Weg". Deutsche Übersetzung 2001. Kristkeitz Verlag

Ohtsuka, Hironori (1970). „Karate-Do“. deutsche Übersetzung. 1. Auflage 1997. Master Publications, Budo International Publ. Co., Rechte der dt. Übersetzung bei Kampfkunst International

deutsche Wikipedia-Artikel: „Karate“ und „Geschichte der Ryūkyū-Inseln“ mit Stand vom 29. September 2011

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Inhalt

§ 1 Name und Sitz
§ 2 Zweck
§ 3 Geschäftsjahr
§ 4 Mitgliedschaft
§ 5 Ende der Mitgliedschaft
§ 6 Austritt
§ 7 Haftung des Vereins
§ 8 Disziplinarmaßnahmen
§ 9 Beiträge und Aufnahmegebühren
§ 10 Stimmrecht und Wahlen
§ 11 Satzungsänderungen
§ 12 Vereinsgremien
§ 13 Mitgliederversammlung
§ 14 Außerordentliche Mitgliederversammlung
§ 15 Vorstand
§ 16 Obleute der Abteilungen
§ 17 Jugendarbeit
§ 18 Kassenprüfung
§ 19 Auflösung des Vereins
§ 20 Sonstiges

 §1 Name und Sitz

Der Verein führt den Namen "Sakura e. V.". Er hat seinen Sitz in Parchim und soll dort in das Vereinsregister eingetragen werden. Der Name wird sodann mit dem Zusatz "eingetragener Verein" (e. V.) versehen.
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 §2 Zweck

Zweck des Vereins ist die planmäßige Förderung des Sports, insbesondere des Karate Sportes. Der Verein pflegt die sportliche Ertüchtigung und Erziehung seiner Mitglieder durch Leibesübungen in den verschiedenen Abteilungen. Er ist in politischer, konfessioneller und rassischer Hinsicht neutral. Der Verein ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke, sondern ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.

Seine Organe arbeiten ehrenamtlich. Alle Mittel des Vereins sind für die gemeinnützigen Zwecke gebunden und entweder laufend für diese zu verausgaben oder zweckgebundenen Rücklagen zuzuführen. Der Nachweis über die Verwendung ist durch ordnungsgemäße Rechnungslegung zu erbringen. Erträge werden einer Rücklage zugeführt, wenn und solange dies erforderlich ist, um die satzungsmäßigen Zwecke nachhaltig erfüllen zu können.

Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendung aus den Mitteln des Vereins. Die Mitglieder des Vorstandes können für die ehrenamtliche Tätigkeit eine pauschale Auslagenaufwendung gemäß Beschluss der Mitgliederversammlung erhalten.

Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck der Körperschaft fremd sind oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütung begünstigt werden.
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 §3 Geschäftjahr

Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.
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 §4 Mitgliedschaft

Dem Verein gehören an:
a) Ordentliche Mitglieder
b) Jugendliche unter 18 Jahren
c) Ehrenmitglieder

Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Sie beginnt mit dem Ersten des Monats, in dem der Beitritt erklärt wird.

Über die Aufnahme entscheidet der Vorstand. Bei Ablehnung der Aufnahme eines Antragstellers sind diesem die Ablehnungsgründe mitzuteilen. Ein Rechtsanspruch besteht nicht.

Mitglied des Vereins kann werden, wer die Satzung anerkennt. Minderjährige haben ihrer Beitrittserklärung die Unterschrift des Sorgeberechtigten beizufügen.

Zu Ehrenmitgliedern können von der Mitgliederversammlung Personen ernannt werden, die sich um den Verein besonders verdient gemacht haben. Sie haben die Rechte eines Mitglieds, sind aber von der Beitragszahlung befreit.
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 §5 Ende der Mitgliedschaft

Die Mitgliedschaft erlischt
a) durch Austritt
b) durch Tod
c) durch Ausschluss
d) durch Auflösung des Vereins

Mit dem Ausscheiden aus dem Verein gehen alle Mitgliederrechte verloren. Bestehende Verpflichtungen sind zu erfüllen.
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 §6 Austritt

Der Austritt ist nur jeweils zum Ende eines Quartals möglich und muss dem Vorstand bis zum 3. Kalendertag des letzten Monats im Quartal schriftlich mitgeteilt werden. Vom Zeitpunkt der Austrittserklärung an ruht das Stimmrecht des Mitglieds.
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 §7 Haftung des Vereins

Der Verein haftet nicht für die durch Teilnahme an Sportveranstaltungen eingetretenen Unfälle und deren Folgen, ebenso nicht für den Verlust oder die Beschädigung der zu Vereinsveranstaltungen mitgebrachten Kleidungsstücke oder sonstigen Gegenständen.
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 §8 Disziplinarmaßnahmen

Der Vorstand kann gegen ein Mitglied folgende Disziplinarmaßnahmen verhängen:
a) Verwarnung
b) Verweis
c) Wettkampf- und Trainingssperren
d) Ausschluss

Besonders folgende Verstöße ziehen Disziplinarmaßnahmen nach sich:
a) nachweislich Schädigung des Ansehens und der Interessen des Vereins
b) unehrenhafte Handlungen
c) Verstoß gegen die Satzung

Der Betroffene ist schriftlich zwecks Anhörung zur Vorstandssitzung zu laden. Bei Nichterscheinen ist eine Anhörung zu entscheiden. Dem Gemaßregelten oder ausgeschlossenen Mitglied steht die Berufung an die Mitgliederversammlung zu, welche dann endgültig entscheidet.
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 §9 Beiträge und Aufnahmegebühren

Die Mitglieder verpflichten sich, Beiträge in Geld zu zahlen. Die Höhe des Beitrages und der Aufnahmegebühr wird durch die Mitgliederversammlung festgesetzt. Der Beitrag ist vierteljährlich im Voraus zu entrichten. Über Beitragsermäßigung oder Beitragsfreiheit entscheidet der Vorstand.
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 §10 Stimmrecht und Wahlen

Auf der Mitgliederversammlung hat jedes volljährige Mitglied 1 Stimme. Eine Übertragung von Stimmen ist nicht zulässig. Die ordnungsgemäß einberufene Mitgliederversammlung ist ohne Rücksicht auf die Zahl der anwesenden Stimmen beschlussfähig. Bei Wahlen und Abstimmungen entscheidet die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

Bei Wahlen hat im Falle der Stimmgleichheit eine Stichwahl stattzufinden. Ergibt dieser 2. Wahlgang keine Stimmenmehrheit, so hat der Vorsitzende der Wahlkommission das Los zu ziehen.
Der gewählte Vorstand bleibt 4 Jahre im Amt, bis er entweder zurücktritt oder eine Neuwahl durch die Mitgliederversammlung vorgenommen wird. Bei Ausscheiden eines Vorstandsmitgliedes haben die übrigen Vorstandsmitglieder das Recht eine Ersatzperson bis zur nächsten Mitgliederversammlung zu bestellen.
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 §11 Satzungsänderungen

Änderungen der Satzung können auf den Mitgliederversammlungen mit 3/4 Mehrheit der anwesenden Stimmen beschlossen werden. Anträge müssen mindestens 8 Tage vorher beim Vorstand schriftlich eingehen.
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 §12 Vereinsgremien

Die Organe des Vereins sind:
a) die Mitgliederversammlung
b) der Vorstand
c) die Ausschüsse
d) die Jugendversammlung

Die Ausschüsse werden durch den Vorstand bei Bedarf eingesetzt.
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 §13 Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ des Vereins. Sie hat in der zweiten Jahreshälfte jeden Kalenderjahres stattzufinden. Sie ist mindestens 3 Wochen vorher unter Angabe der Tagesordnung durch den Vorstand schriftlich einzuberufen.

Die Tagesordnung hat folgende Punkte zu enthalten:
- Feststellung der stimmberechtigten und vertretenen Stimmen
- Genehmigung der Niederschrift der letzten Mitgliederversammlung
- Jahresbericht des Vorstandes
- Kassenbericht
- Bericht der Kassenprüfer
- Entlastung des Vorstandes und die Neuwahl des Vorstandes, soweit diese beantragt wurde
- Wahl der Kassenprüfer
- Vorlage des Haushaltsplanes
- Anträge
- Verschiedenes

Anträge zur Mitgliederversammlung sind mindestens 8 Tage vorher beim Vorstand einzureichen. Über den Verlauf der Mitgliederversammlung ist ein Protokoll zu führen, das vom Vorsitzenden und vom Schriftführer zu unterzeichnen ist.
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 §14 Außerordentliche Mitgliederversammlung

Auch außerordentliche Mitgliederversammlungen können durch den Vorstand einberufen werden. Die Einladung muss mindestens 3 Wochen vor dem Termin unter Angabe der Tagesordnung erfolgen.

Auf schriftlichen Antrag von 1/4 der stimmberechtigten Mitglieder des Vereins hat der Vorstand ebenfalls eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. Der Antrag muss Zweck und Gründe enthalten.
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 §15 Vorstand

Die Leitung des Vereins obliegt dem Vorstand. Der Vorstand besteht aus:
a) dem 1. Vorsitzenden
b) dem 2. Vorsitzenden
c) dem Kassenwart
d) Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit und Presse

Vorstand im Sinne des § 26 BGB sind die oben unter a, b, c und d genannten Personen. Sie vertreten den Verein mit 2 Personen gerichtlich und außergerichtlich nach innen und außen.

Zu den Vorstandssitzungen wird schriftlich mindestens 1 Woche vorher eingeladen. Bei Beschlussfassung entscheidet die einfache Mehrheit der erschienen Vorstandsmitglieder.

Der Vorstand kann Ordnungen verabschieden und bis zur nächsten Mitgliederversammlung in Kraft setzen. Die Mitgliederversammlung entscheidet dann über diese Ordnung.

Ist einer der Vorstandsmitglieder verhindert, vertritt ihn der 1. Vorsitzende.
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 §16 Obleute der Abteilungen

Die Obleute (Abteilungsleiter) leiten und organisieren den Sportbetrieb in ihren Abteilungen. Sie sind verpflichtet, dem Vorstand jederzeit Auskunft zu erteilen.

Die Trainer und Übungsleiter können nur mit Genehmigung des Vorstandes beschäftigt werden. Auch den Umfang der Trainingsstunden sowie die Vergütung legt der Vorstand fest.
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 §17 Jugendarbeit

Die jugendlichen Mitglieder halten jährlich einmal eine Jugendversammlung ab, auf der sie auch einen Vereinsjugendwart wählen. Dieser soll ihre Interessen gegenüber dem Verein wahrnehmen.
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 §18 Kassenprüfung

Auf jeder Mitgliederversammlung werden 2 Kassenprüfer gewählt. Sie sind gehalten, mindestens einmal jährlich unvermutete Kassenprüfungen in rechnerischer und sachlicher Hinsicht vorzunehmen. Der Mitgliederversammlung ist ein abschließender Kassenbericht zu geben.

Die Kassenprüfer dürfen nicht aus dem Personenkreis von § 15 a, b, c der Satzung kommen.

Der Aufforderung der Kassenprüfer zur Vorlage der Kassenbücher und der Belege hat der Kassenwart innerhalb einer Woche nachzukommen.


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 §19 Auflösung des Vereins

Bei Auflösung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen an das Rote Kreuz, Kreisverband Parchim e. V., Pestalozziweg 19, 19370 Parchim, zwecks Verwendung für ausschließlich gemeinnützige, mildtätige Zwecke.
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 §20 Sonstiges

In Angelegenheiten, die eine besondere Regelung in dieser Satzung nicht erfahren haben, entscheidet der Vorstand. Die Satzung wurde unter Berücksichtigung der auf der Mitgliederversammlung vom 18. Dezember 2010 gefassten Beschlüsse überarbeitet.

Parchim, 18.12.2010

15.05.2010
I. Kreis-Wado-Ryu-Wettkämpfe "Kinder- und Jugend"
in Parchim
Fotos...
Anlässlich des 15-jährigen Bestehens unseres Vereins richteten wir erstmals Wettkämpfe für Kinder und Jugendliche aus. Zusammen mit der teilnehmenden Abteilung Wado-Ryu Karate des SV Brauerei Lübz geht es uns weniger um die Rekrutierung von Leistungssportlern sondern vielmehr darum, dass Kinder und Jugendliche erste Wettkampferfahrungen sammeln, die ein gutes Stück Erfahrung darstellen und eventuelle Ängste abbauen. Insbesondere sind sie unabhängig davon, wie lange jemand bereits Karate macht. Denn in der Disziplin "Fitness" können auch Mitglieder starten, die gerade erst begonnen haben. Insgesamt belegte Marco Lagoski (6. Kyu) den ersten, Max Hunold (6.Kyu) den zweiten und Eric Jaenisch (5. Kyu) den dritten Platz. Diese Wettkämpfe sollen zur Tradition werden, sodass die zweite Veranstaltung im 2. Halbjahr geplant ist. Mehr Infos und detailliertere Ergebnisse gibt's unter Sakura Wettkämpfe.
05.06.2010
Wado Lehrgang mit Prüfungen
in Lübz
Fotos...
Nach einem fordernden Lehrgang und einer umso anspruchsvolleren Prüfung hatten sich alle acht unserer Prüflinge den neuen Kyu-Grad verdient.
11. bis 13.06.2010
22. Sommerlager
in Bleckede
Nachdem das Wado-Ryu Sommerlager die letzten Jahre in Bienenbüttel stattfand, wurde als diesjähriger Ort Bleckede gewählt. Wir nahmen auch in diesem Jahr, nun immerhin schon zum 5. Mal, wieder mit einigen Mitgliedern teil und erlebten auch in diesem Jahr drei erstklassige Trainingstage unter Heinrich Reimer (7. Dan), Andreas Modl (7.Dan), Uwe Hirtreuter (7. Dan) und Frank Carmichael (4. Dan). Übernachtet wurde wie immer im Zelt auf dem Sportplatz.
10.07.2010
Wado LG mit Rob Zwartjes
in Hamburg
Es strömten an diesem Wochenende wieder dutzende Karateka nach Hamburg um gleich unter drei hochgraduierten Trainern zu lernen: Rob Zwartjes, der mit dem 9. Dan den höchsten Dan-Grad im DKV inne hat, Uwe Hirtreuter, 7. Dan und Axel Domnick, 5. Dan. Auch wir waren mit ein paar unserer Trainer darunter und konnten das erstklassige Training in Yakusoku Kumite und Selbstverteidigung genießen. Nur die extrem hohen Temperaturen machten sich dann doch bei allen bemerkbar.

25.09.2010
II. Kreis-Wado-Ryu-Wettkämpfe "Kinder- und Jugend"
in Parchim
Fotos...

Wie angekündigt fanden im zweiten Halbjahr die zweiten Kinder und Jugendwettkämpfe statt. So freuen wir uns erstmalig den Gesamtsieger 2010 bekanntgeben zu können: Gewonnen hat Marco Lagoski (Parchim) gefolgt von Eric Jaenisch (Lübz) und Marius Pirvu (Parchim). Voller Spannung wurde die Bekanntgabe der Ergebnisse des Wettkampfes erwartet, nachdem fast 3 Stunden intensiver Wettstreit vorüber waren. Detailiertere Informationen, auch über die Platzierung in den einzelnen Kategorien, gibt es unter "Wettkampf - Erbenisse". Wir blicken nun auf das Jahr 2011.
 Dezember

Wir, das sind Johanna Schmidt, Phillip Hohenstein und Kris Schneider, beteiligten uns im Namen des Vereins an einer Aktion der 12. Klassen des Friedrich-Franz-Gymnasiums namens "Schülerversteigerung" - Schüler bieten der Schülerschaft und Lehrerschaft besondere Aktionen an, die ersteigert werden können - das Geld kommt der Finanzierung des Abiturballs zu gute. Johanna hatte die Idee dazu, da sie selbst dem Jahrgang angehörte. So boten wir einen kurzen ca. 2-stündigen "Schnupperkurs Selbstverteidigung" an für den wir eines der höchsten Gebote ergattern konnte. Der Kurs welcher dann in der Sporthalle des Gymnasiums stattfand, wurde von den Teilnehmern, Schülern und einer Lehrerin, sehr gut angenommen, sodass es durchaus positive Rückmeldungen gab. Auch uns Trainern machte es Spaß und wir bekamen wertvolle Rückmeldungen. Bestandteil des Kurses waren eine kurze theoretische Einführung in die Selbstverteidigung sowie einige einfache Selbstverteidigungstechniken - immer unter dem Gesichtspunkt eine Hinführung zur weitergehenden Beschäftigung mit Selbstverteidigung anzubieten, eventuelle Berührungsängste abzubauen, sowie falsche Hoffnungen das gute Selbstverteidigung innerhalb kurzer Zeit erlernbar ist abzulegen. (siehe dazu Artikel über Selbstverteidigung auf unseren Seiten)

Auch zukünftigen gemeinsamen Aktionen stand man beiderseits offen gegenüber. Wir sind bereit auch in Zukunft ähnliche Aktionen als Schnupperkurs anzubieten und freuen uns über Anfragen.

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23.05.2009
Wado Lehrgang mit Prüfungen
in Lübz
Fotos...
11 Prüflinge aus unserem Verein konnten die Prüfung zum nächsthöheren Kyu-Grad erfolgreich abschließen.  
19. - 21.06.2009
21. Sommerlager
in Bienenbüttel
Fotos...
 
19.12.2009 -
Jahreshauptversammlung
 
Dezember 2009 -
Weihnachtsfeier
Auch in diesem Jahr fand unsere traditionelle und allseits beliebte Weihnachtsfeier beim Kegeln statt.

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13.01.2008
Neujahrslehrgang/Neujahrs-LG für Kinder
in Hamburg
 
17.02.2008
Bo-Jutsulehrgang
in Hamburg
Uwe schaffte es einmal mehr, die Teilnehmer im Umgang mit dem Bo vertraut zu machen. Sowohl Kata als auch Partnerübungen erforderten viel Konzentration und Einfühlungsvermögen. Es ist bedauerlich, dass Lehrgänge dieser Art nicht mehr Karatekas zur Teilnahme animieren, sind sie doch hervorragend dazu geeignet, das Verständnis für Karate zu vertiefen und die eigenen physischen und psychischen Fähigkeiten zu verbessern.
09.03.2008
Wado-Ryu-Lehrgang
in Rostock
Der anspruchsvolle Lehrgang in Rostock wurde von Uwe wieder einmal sehr interessant gestaltet und hat uns viel für die in diesem Jahr anstehenden Gürtelprüfungen mitgegeben. Auch der Fakt das Karate angewandte Selbstverteidigung ist, wurde anschaulich und nachvollziehbar, vor allem auch nachfühlbar ;), vermittelt.
24.05.2008
Wado-Ryu-Lehrgang,
Kyu-Prüfungen,
Wettkämpfe
in Lübz
Fotos...
Neben den nach einem vielseitigen Trainingsteil erfolgreich absolvierten Kyu-Gürtelprüfungen zeichnete sich der Lehrgang mit Uwe und Domingos besonders durch die durchgeführten Wettkämpfe im Kinderbereich aus. Sowohl in Kumite- als auch in Katawettkämpfen, konnten viele junge Karatekas zumeist erstmals Erfahrungen im Wettkampfbereich sammeln, was allen Teilnehmern viel Spaß bereitet hat. Auf entsprechende Wiederholungen von Veranstaltungen dieser Art ist zu hoffen. Für die gute Organisation zeichnete die SV Brauerei Lübz gemeinsam mit unserem Verein verantwortlich.
27.06.-29.06.2008
Sommerlager
in Bienenbüttel
Ein besonderer Lehrgang mit guter Beteiligung und den hervorragenden Trainern Uwe Hirtreuter, Andreas Modl, Heinrich Reimer, Frank Carmichael u.a., der wieder einmal alle unsere Erwartungen hinsichtlich Training, Organisation und Stimmung erfüllt hat. Wir hoffen, im nächsten Jahr wieder teilnehmen zu können.
18. bis 21.08.2008
Wado-Ryu Sommerlehrgang 2008
in Hamburg
Das Training hatte es wieder einmal in sich, besonderes was Konzentration und Ausdauer betraf. Wir wurden einerseits teilweise an die Grenzen unserer physischen Leistungsfähigkeit geführt, konnten aber andererseits auch viel Neues und Wissenswertes mitnehmen. Vielen Dank an Uwe und Domingos. Ein besonderes Highlight waren die täglichen speziellen Selbstverteidigungsübungen, die Jens und Timo vorzüglich gestalteten.
20.09.2008
Jahreshauptversammlung
in Parchim
Die Mitgliederversammlung fand ordnungsgemäß statt und der bisherige Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt.
11.10.2008
Kata-Seminar
in Parchim
Fotos...
Am Seminar nahmen von 10:00 - 18:00 Uhr 40 Karateka von 8 Vereinen aus Hamburg, Rostock, Lüneburg, Lübz, Parchim und Berlin teil. Die beiden Lehrgangsleiter Uwe Hirtreuter 7. Dan und René Gerstenberger 6. Dan, deren persönlicher Einsatz von den Karatekas ausdrücklich gelobt wurde, verstanden es sehr gut die Teilnehmer zu motivieren, ihnen neue Möglichkeiten im Katabereich aufzuzeigen, die eigenen Gedanken anzuregen und vorhandene Fähigkeiten zu festigen. Besonders das Trainieren einzelner Sequenzen aus den jeweiligen Katas mit Grundschulverbindung, Spiegelung und Anwendung stieß auf ein reges Interesse und verlangte den Karatekas einiges an Konzentration, Flexibilität sowie Ausdauer ab – weiter so.

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